Liebe Deinen Akku - Dann liebt er Dich auch

Akkus sind kleine Wunder der Technik. Sie speichern Unmengen von Energie. Grundsätzlich solltest Du immer sehr sorgsam damit umgehen.

 

  • Lipo Akkus sollten maximal 70% leer geflogen werden. Ferner sollte man die C Angaben nicht all zu ernst nehmen. Es gibt keinen genormte Prozess oder eine Vergabestelle, die das C-Rating erstellt. Hier kann jeder draufschreiben, was er will. Lieber mit maximal 70% der nominalen C Angabe fliegen - dann lebt der Akku viel länger. Z.B. würden wir einen 1300mAh 11,1V Lipo Akku mit nominal 16C mit nicht mehr als 14,6A belasten (16C bei 1300mAh entspricht 20,8A. 70% von 20,8A ist 14,6A).
  • Gehe sehr vorsichtig mit Akkus um. Sie sind empfindlich und sollten nicht beschädigt werden. Beschädigungen können zu Kurzschlüssen, Explosionen und gefährlichen Bränden führen.
  • Die Anschlüsse müssen robust und sauber sein. Goldkontakte sind hier sehr zu empfehlen. Auch sollten Kabel gelötet und/oder verzinnt (mit Lötzinn überzogen) werden. Schrumpfschlauf, der sich durch erhitzen mit z.B. einem Feuerzeug zusammenzieht (schrumpft) solltest Du einsetzen, um offenen Stellen zu isolieren. Das vermeidet Kurzschlüsse, die die Elektronik und den Akku beschädigen und sogar zu gefährlichen Bränden und Explosionen führen können.
  • Akkus immer kühl (nicht eiskalt) lagern. Bei längeren Lagerzeiten etwa halbvoll laden und dann erst lagern, da sich Lipo Akkus auch langsam selbst entladen. Der REVOLECTRIX Cellpro 4S hat z.B. ein spezielles Einlagerladeprogramm.
  • Alte Akkus bitte der Umwelt zu Liebe fachgerecht entsorgen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Lithium Polymer Akkus (LiPos)

1. Was ist der Vorteil eines Lipo Akkus?
Lipo Akkus sind leichter als herkömmliche Akkus, was sich positiv auf den Modellflug auswirkt, da leichtere Modelle in aller Regel besser fliegen. Außerdem ist die Spannung von LiPo Akkus höher als bei herkömmlichen Akkus, was mehr Drehzahl bei gängigen Elektroantrieben bringt.

 


2. Sind LiPo Akkus gefährlich?
Ob und wie gefährlich ein LiPo Akku ist hängt stark von der Handhabung ab. Bei falscher Handhabung können LiPo Akkus platzen und sogar Feuer fangen. Insbesondere Kurzschlüsse, Überlasten des Akkus, falsches Laden und physisches Beschädigen des Akkus können unmittelbar aber auch erst nach einiger Zeit zum Platzen und auch zum Brennen eines LiPo Akkus führen. Bei qualitativ geringwertigeren und dazu noch schlecht verarbeiteten LiPo Akkus besteht außerdem ein erhöhtes Risiko, dass sie praktisch selbstständig aufgrund z.B. eines internen Kurzschlusses platzen und möglicherweise Feuer fangen. Außerdem sollte man auch beachten, dass die in einem LiPo Akku verwendeten Chemikalien giftig sind und bei unsachgemäßer Handhabung ein Gesundheitsrisiko darstellen können.

 

3. Wie viel C braucht man wirklich?
Mittlerweile sind angebliche 25C Dauerbelastbarkeit bei einem 11,1V 2200mAh Lipo Akku nicht ungewöhnlich. Nutzt man diese wirklich aus, so ist der Akku nach ca. 2 Minuten vollkommen leer. Die meisten Modellflieger wollen jedoch eigentlich länger als 2 Minuten fliegen. Zudem sind LiPo Akkus mit einer höheren C-Angabe erheblich schwerer, was sich durch das höhere Abfluggewicht meist nachteilig auf die Flugeigenschaften eines Modells auswirkt. Daher ist ein weniger belastbarer aber leichterer LiPo Akku die bessere Wahl. Beispiel: Eine E-Flite Mini Funtana 3D mit einem Abfluggewicht von 750g wurde mit einem Antrieb ausgestattet, der 1000g Standschub bei einer Stromaufnahme von 19A liefert. Im Flug hat sich übrigens eine durchschnittliche Stromaufnahme von nur 10A ergeben. Der ideale Akku sollte möglichst leicht sein und muss im schlimmsten Fall maximal 19A Dauerbelastung ohne Schaden verkraften. Wählt man nun einen kleinen und leichten 1300mAh Akku, so reicht hier die tatsächliche Belastbarkeit von nur 15C vollständig aus.

 

4. Was muss beim Laden von LiPo Akkus beachtet werden?
LiPo Akkus sollten grundsätzlich nur mit speziellen LiPo-Ladegeräten geladen werden, da sich der optimale Ladevorgang für einen LiPo Akku von dem anderer Akkus unterscheidet. Das LiPo-Ladegerät muss außerdem korrekt eingestellt werden. Dazu gehört die Spannung bzw. Anzahl der Zellen des zu ladenden LiPo Akkus (z.B. 11,1V = 3 Zellen) sowie der korrekte maximale Ladestrom in Ampere. Während man die Spannung und/oder Anzahl von Zellen meist direkt vom Akku ablesen kann muss man den maximalen Ladestrom üblicherweise erst ermitteln. Dazu teilt man die Kapazität in mAh durch 1000. Beispiel: Der maximale Ladestrom einen 2200mAh LiPo Akkus beträgt 2200/1000 = 2,2 Ampere (A) oder auch 1C = die Kapazität des Akkus in mA. Je nach Ladegerät muss auch zusätzlich der Akkutyp (LiPo) und die Anzahl der Zellen angegeben werden. Wenn das Ladegerät jedoch den Akku direkt über die Balancer-Anschlüsse des LiPo Akkus läd, spielt die Anzahl der Zellen dabei keine Rolle, da sie indirekt über den Balancer Anschluss vorgegeben ist. LiPo Akkus müssen stets unter Aufsicht und auf einer nicht-entflammbaren Oberfläche geladen werden.

 


5. Was kann ich tun damit mein LiPo Akku länger hält?
- Nur LiPo Regler einsetzen und die Abschlussspannung (Cut-off) auf 3,0 V pro Zelle einstellen.
- LiPo Akkus nie ganz leer fliegen. Wer etwas früher landet fliegt letzten Endes länger.
- Leer geflogene LiPo Akkus müssen innerhalb 1-2 Tagen wenigstens etwas geladen werden.
- Bei längerer Lagerung der Akkus, z.B. während der Winterpause, sollten die LiPo Akkus nur zu 50% geladen werden.
- Hochwertige LiPo Ladegeräte mit Balancer einsetzen (z.B. Revolectrix Cellpro4S und 10S)
- LiPo Akkus vorsichtig handhaben, um sie nicht mechanisch oder durch Kurzschluss zu beschädigen.
- Sicherstellen, dass der LiPo Akku nicht über 65°C heiß wird (z.B. mit IR Thermometer nach dem Flug messen)
- LiPo Akkus nicht extremer Kälte oder Hitze aussetzen.
- Kalte LiPo Akkus (<20°C) nicht gleich stark belasten sondern erst warm werden lassen.
- Lieber gleich einen hochwertigeren LiPo Akku kaufen, als am falschen Ende zu sparen.